Charles Swinnerton Heap (1847-1900)
Sonata for Clarinet and Piano

Die Sonate für Klarinette und Klavier von Charles Swinnerton Heap (1847-1900) entstand 1879 als ein bemerkenswertes frühes Beispiel der englischen Klarinettensonate, der wahrscheinlich nur die unver`ffentlichte Sonate von Alice Mary Smith zuvorkam. 

Die Sonate Heaps greift denen seiner Landsleute Prout, Tovey und Stanford wie auch die der großen deutschen Sonaten von Brahms und Reger vor.   Heap wurde in Birmingham geboren und studierte ab 1863 unter dem Organisten am York Minster, E.G. Monk.  1865 wurde er der zweite Empfänger des Mendelssohn Stipendiums und reiste nach Leipzig, um dort unter Moscheles, Reinecke, Hauptmann und E.F. Richter zu studieren.  Er kehrte 1867 nach Birmngham zurück und erhielt 1871 die Doktorwürde der Universität Cambridge.  1870 wurde die Birmingham Philharmonic Union gegründet und Heap zum künstlerischen Direktor ernannt.  Von diesem Zeitpunkt an entwickelte er sich zur Zentralfigur im Musikleben Birminghams.  Heap starb unerwartet an Lungenentzündung im Jahre 1900.  Als Komponist war er äußerst produktiv, sein Gesamtwerk umschließt geistliche Werke und Kantaten, Orgelwerke, Werke für Solo-Klavier und Kammermusikwerke einschließlich der Sonate für Klarinette und  Klavier, die er ‘seinem Freund’ Henry Lazarus (1815-1895) widmete.  Sie wurde 1880 von Breitkopf und Härtel veröffentlicht.

Lazarus, der führende Klarinettist Englands, trat bei jedem der dreijährigen Birminghamer Festspiele im Zeitraum von 1840 und 1885 auf.  1884 trat Heap mit Lazarus bei den Philharmonic Union Konzerten gemeinsam auf.  Am 5. November 1880 wurde Heaps Sonate uraufgeführt.  In der Rezension der Birmingham Daily Gazette wurde sie als ‘ewig wertvolle Ergänzung zu unserem Vorrat an hochklassiger instrumentalen Konzertmusik . . . gleichsam interessant und angenehm für den Liebhaber wie auch den gebildeten Musiker’ bezeichnet.

Martin Harlow

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