Giusto Dacci
Aida di G. Verdi
Fantasia Op.240
Nach Eintritt in die Königliche Musikschule Parma als Internatsschüler im Alter von elf Jahren sollte Giusto Dacci dort auch den Rest seines Arbeitslebens als Klavierlehrer, Professor im Tonsatz, und letztlich ab 1875 als Direktor und Composer-in-Residence verbringen. Als die Schule 1888 geschlossen wurde, um Platz für das neue Konservatorium zu schaffen, wurde er für den Posten als Direktor von Verdi, der Giovanni Bottestini und später Franco Faccio vorzog, übergangen. Trotzdem blieb Dacci bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1899 als Kompositionslehrer am Konservatorium. Abgesehen von wissenschaftlichen Abhandlungen enthält sein Schriftwerk auch eine bedeutende und detaillierte Geschichte der Musikschule bis 1884, die er auf eigene Kosten veröffentlichte. Als Direktor schrieb er auch ein persönliches Tagebuch reich an Anekdoten und Klatsch über die Schule und die Stadt. Zeit seines Lebens ein Jungeselle vermachte er sein Vermögen dem Konservatorium, um Preise für verdiente Studenten einzurichten.
Seine Kompositionen, im ganzen über 500 an der Zahl, umfassen Lieder, Klavierstücke, Kammermusik und Opernfantasien für verschiedene Instrumente, darunter fünf für Klarinette und Klavier. Die Fantasie über Aida wurde etwa zwei Jahre nach der Uraufführung der Oper Verdis am Kairoer Opernhaus (24. Dezember 1871) veröffentlicht. In der Fantasie wird das Priestermotiv, das zuerst im Opernpräludium erscheint, frei eingesetzt, um eine Auswahl der bekanntesten Melodien des Werkes zu verbinden.
© Colin Bradbury and Oliver Davies 2003
Fantasia on Aida di G. Verdi has been recorded by Colin Bradbury and Oliver Davies on the CD The Bel Canto Clarinettist (Clarinet Classics: CC 0014)