Charles Harford Lloyd (1849-1919)
Suite in the old style (Prelude; Allemande; Minuet; Sarabande; Gigue)
Charles Harford Lloyd war der Sohn eines Anwalts aus Gloucestershire. Im Alter von 27 Jahren wurde er Nachfolger des Organisten S. S. Wesley an der Kathedrale von Gloucester, von da aus ging er sechs Jahre später nach Christ Church, Oxford. 1982 folgte er Joseph Barnby als ‚Precentor‘ an das Eaton College, einen Posten, den er 22 Jahre lang innehaben sollte. Nachdem er sich vom College zurückgezogen hatte, wurde er zum Organisten an der Königlichen Kapelle im St James Palace ernannt, wo er bis zu seinem Tod 1919 blieb.
Er komponierte hauptsächlich Choralmusik und hatte schon während seiner Zeit in Oxford für einen hochbegabten Musikstudenten, R. F. Holme, Stücke für die Klarinette geschrieben. Die Suite in the old style wurde allerdings Elgars Lieblingsklarinettisten, Charles Draper, gewidmet. Sie wurde 1914 veröffentlicht und von Draper am 9. Juni desselben Jahres innerhalb einer Kammerkonzertreihe aufgeführt, die vom Komponisten Thomas Dunhill gegründet worden war, als junger Mann einer von Lloyds Mitarbeitern in Eton. Dunhill selber übernahm die Klavierstimme, und im selben Konzert spielte dann Draper zusammen mit John Ireland und der Cellistin May Mukle zum ersten Mal Irelands Trio für Klarinette, Cello und Klavier.
© Colin Bradbury